Brücke des Lebens und
Konzentrationszone biologischer Vielfalt
Jahrtausendelang waren die Täler von Lech und Wertach eine wirksame Ausbreitungs- und Wanderachse für Pflanzen und Tiere. Und bis in unsere Tage spielen sie als gigantische Biotopbrücke, Verbindungsstück zwischen Alpen und Schwäbisch-Fränkischer Alb, eine bedeutende Rolle. Allerdings gingen die vernetzenden Raum- und Prozessstrukturen der Naturlandschaft durch Flusskorrektionen, Landschaftszerstückelung und moderne Landbewirtschaftungsformen zunehmend verloren.
Aktives Handeln ist dringend erforderlich,
will man dieses einmalige Naturerbe nicht unwiederbringlich verlieren!
Die seit Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren einsetzende Klimaerwärmung leitete einen nachhaltigen Zuwanderungs- und Besiedelungsprozess des Lechtals ein und noch heute findet man hier zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die ursprünglich von weit her kamen. Besonders die Kalkmagerrasen der Lech-Wertach-Ebenen zeichnet eine imponierende Artenfülle aus, die aus einer Überschneidung mehrerer Geoelemente resultiert.
Kontinentale und (sub)mediterrane Arten infiltrierten hauptsächlich über die Donau, den Schweizer Jura und über die Alpen. Dazu traten noch zahlreiche Vertreter des dealpinen Faunen- und Florenelements.
Auf den mageren kiesig-sandigen Kalkschottern fanden die Zuwanderer geeignete Lebensräume. Den lichthungrigen Arten kam sehr entgegen, dass die Lebensräume durch fluviatile Schotterumlagerungen und später auch durch Nutzung offengehalten wurden. Dabei fungierten der Mensch und seine umherziehenden Haustierherden auch als Ausbreitungsvektoren.
Kontinentale
Chamaecytisus ratisbonensis,
Regensburger Geißklee (3) >>>
Inula hirta,
Rauhaariger Alant (3)
Pulsatilla vulgaris,
Gemeine Küchenschelle (3)
Scabiosa canescens,
Duft-Skabiose (2) >>>
Seseli annum,
Steppen-Bergfenchel (3)
(Sub)Mediterrane
Anacamptis pyramidalis,
Pyramidenorchis (2)
Anthericum ramosum,
Ästige Graslilie (V)
Carlina acaulis,
Silberdistel (V)
Ophrys holoserica,
Hummel-Ragwurz (2)
Ophrys insectifera,
Fliegen-Ragwurz (3)
Orchis ustulata,
Brand-Knabenkraut (3)
Teucrium botrys,
Trauben-Gamander (3)
Teucrium montanum,
Berg-Gamander (V)
Dealpine
Aquilegia atrata
Schwarzviolette Akelei (-)
Buphtalmum salicifolium
Weidenblättriges Ochsenauge (-)
Gentiana clusii
Stengelloser Enzian (V)
Gentiana verna
Frühlingsenzian (3)
Gypsophila repens
Kriechendes Gipskraut (V)
Leontodon incanus
Grauer Löwenzahn (V)
Linum viscosum
Klebriger Lein (2)
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Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e.V.
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