Lechheide

Lechheide mit Totholz

Wertachheide

Unser Land an Lech & Wertach

Die Terrassenlandschaft der Lech-Wertach-Ebenen ist Teil der glazialen Serie des Alpenvorlandes, die auf mehrere eiszeitliche Schüttungen breiter Schotterfelder durch abfließende Gletscherschmelzwässer und deren wiederholte Zertalung zurückgeht.

Als begünstigter Siedlungs-, Verkehrs- und Wirtschaftsraum konnte sich ein Netz dynamischer und aufstrebender Siedlungen entwickeln. Besonders erwähnenswert ist die alte Römerstraße Via Claudia. Der Biotopflächenanteil ist im Vergleich zu anderen bayerischen Landschaften gering. Umso wichtiger ist es, durch aktive Landschaftspflege dem weiteren Lebensraumschwund und der Verinselung wirksam entgegenzuwirken.

Die heute dominierende landwirtschaftliche Nutzung ist der Ackerbau. In besonderem Maße trifft das auf die waldfreien Hochterrassen zu, die mit würmeiszeitlichen Flugsanden und Lössen bedeckt sind.

Mehr oder weniger zusammenhängende Restauwälder ziehen sich bandartig entlang der beiden Flüsse Lech und Wertach. Obwohl regelmäßige Überflutungen schon seit langem ausbleiben, erinnern viele der naturnahen Bestände noch an Grauerlen-Eschen-Auwälder. Oft bilden sie urig wirkende Dickichte. Häufig findet man warmtrockene Schlehen-Kreuzdorn-Liguster-Gebüsche und feucht-nasse Weiden-Wasser-Schneeball-Gehölze. Besondere Erwähnung verdienen Grauerlen-Niederwälder und Kiefern-Trockenwälder. Ihnen kommen als Lichtwälder eine herausragende Bedeutung im Arten- und Biotopschutz zu, was auch unsere Untersuchungen belegen (Erfassung und Typisierung von Grauerlenniederwald der Wertachauen im Landkreis Augsburg; unveröff. Gutachten 2007, Glücksspirale). Große nutzungsorientierte Forste mit hohen Nadelholzanteilen finden sich auf der Aindlinger Terrassentreppe.

Beim Grünland hat sich in den letzten Jahren der Schrumpfungsprozess nochmals dramatisch verstärkt. Bis weit in die Nachkriegszeit waren magere zweischürige Mähwiesen in unserer Gegend die gängige Wiesenbewirtschaftungsform. Die Heu-Grummet-Mahd begünstigte die seinerzeit landschaftsprägenden Glatthafer-, Fuchsschwanz- und Kohldistelwiesen, welche mit bunten Blühaspekten beeindruckten. Inzwischen sind sie fast vollständig der Intensivierung gewichen. Noch extensiver wurden Flussschotterheiden, Magerrasen, Streu- und Riedwiesen bewirtschaftet, die sich auf nährstoffarmen, trockenen bzw. nassen Sonderstandorten entwickeln konnten. Die wenigen noch vorhandenen Restbestände sind wahre Konzentrate regionaler Biodiversität und prioritäre Schutzobjekte.

Kleine Flüsse, Bäche und Gräben, aber auch Hecken und Feldgehölze gliedern den ansonsten intensiv beanspruchten Landschaftsraum. Anhand umfangreicher Geländeerhebungen und vegetationskundlicher Analysen stellte LEITENSTORFER die regionalen Heckentypen dar (Die Hecken der Lech-Wertach-Ebenen in der Umgebung von Augsburg; LPV-initiierte und betreute Diplomarbeit 1998). Eine nicht zu unterschätzende Rolle kommt den zahlreichen Baggerweihern und Kies- und Sandgruben als Ersatzlebensräume zu; allerdings ersetzen sie die heute nahezu gänzliche fehlende Hochwasserdynamik früherer Zeiten nur ansatzweise.
Nicht vergessen werden sollen die Moore und Anmoore der Talränder und Geländedepressionen, die bis weit ins 19. Jh. hinein große Flächen einnahmen. Ihre historische Ausdehnung und ihren heutigen Zustand dokumentierte ausführlich FISCHER (Die Moorgebiete der Lech-Wertach-Ebene in der Umgebung von Augsburg; LPV-initiierte und betreute Diplomarbeit 2003). Allesamt kultiviert und entwässert, vermitteln aktuell nur noch einige wenige persistierende Kopfbinsenriede und Streuwiesen den Reichtum einstiger Niedermoorlandschaften.

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