Kornblume (Centaurea cyanus)

 

Ein Zentaur, in der griechischen Sage halb Mensch halb Pferd, soll die Heilkräfte der Pflanze entdeckt haben. „Cyan“ steht das Blau der Blüten, die sich ab Juni entfalten.

Die einjährige Kornblume ist ein Korbblütler. Sie ist ungiftig, eine Heilwirkung ist nicht nachgewiesen. Über Pollenanalysen wurde Centaurea cyanus in Mitteleuropa schon für die Späteiszeit nachgewiesen, evtl. aber mit der nahe verwandten C. depressa verwechselt. Wohl erst mit dem im Neolithikum aufkommenden Ackerbau konnte sie sich, aus dem östlichen Mittelmeerraum kommend, bei uns ausbreiten (Archäophyt). An den Boden stellt sie keine besonderen Ansprüche. Ihr Optimum hat sie im Wintergetreide, man findet sie auch zwischen Hackfrüchten, auf Schuttplätzen und in Gärten. Als Symbol einer neuen Natürlichkeit wurde die Kornblume ab dem 19. Jh. populär. Besonders um die „Preußische Blume“ Kaiser Wilhelms I. entfaltete sich ein wahrer Kornblumenkult.

Einst ein gefürchtetes Ackerunkraut, musste die Kornblume in der Nachkriegszeit dramatische Bestandsrückgange hinnehmen. Ackerstilllegung und Biolandbau sorgten in jüngerer Vergangenheit für ein Comeback der recht konkurrenzstarken Pflanze. Sie ist lt. Roter Liste Bayern derzeit nicht gefährdet, jedoch in der Vorwarnstufe gelistet. Die Art wurde 2009 angesät.

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