Streuobstwiese Bobingen erhält Infotafel

24.07.2023

Die Streuobstwiese am westlichen Ortsrand von Bobingen erhielt kürzlich eine Infotafel, die über die Vielfalt des Lebensraums Streuobstwiese und seine Bewohner informiert und die Wichtigkeit der Förderung der Artenvielfalt betont.

Die Tafel soll alle interessierten Besucher und Spaziergänger über das gelungene Projekt informieren. Eigentlich hätte die Infotafel schon Ende April anlässlich des international gefeierten „Tages der Streuobstwiese“, an dem sich der Gartenbauverein Bobingen jährlich beteiligt, vorgestellt werden sollen. Diese Veranstaltung fiel jedoch der ungünstigen Witterung zum Opfer und musste kurzfristig abgesagt werden. Deswegen trafen sich kürzlich Vereinsvorsitzender Peter Mannes und Projektleiter Berthold Reiter vom Verein für Gartenbau, Imkerei und Landespflege Bobingen e.V. (VGILB) sowie Geschäftsführer Werner Burkhart und Fachkraft Melanie Herz vom Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e.V. (LPV), um die Streuobstwiese und die neu aufgestellte Tafel zu inspizieren.

v.l. Peter Mannes (1. Vorsitzender VGILB), Berthold Reiter (Projektleiter Streuobstwiese VGILB), Melanie Herz (Fachkraft LPV), Werner Burkhart (Geschäftsführer LPV)

Foto: Rena Wenzel

Darüber hinaus hat der Gartenbauverein alle Bäume der Streuobstwiese mit einem kleinen Schild gekennzeichnet, auf der die Sorte benannt und auch ein QR Code zu sehen ist, der direkt mit der entsprechenden Seite auf der Homepage des Gartenbauvereins Bobingen verlinkt ist. Dort sind dann weitere Informationen über die jeweilige Sorte hinterlegt und abrufbar. LPV-Geschäftsführer Werner Burkhart appelliert an die Bürger die Blumenwiese während der Blütezeit nicht zu betreten, um diesen hochwertigen Lebensraum nicht zu beeinträchtigen.

Die Bäume entwickeln sich auch prächtig, so Projektleiter Berthold Reiter vom VGILB. Die 42 Bäume, die auf der rund ein Hektar großen Fläche angepflanzt wurden, stehen bereits in der zweiten Vegetationsperiode und sind bis auf eine einzige Ausnahme mustergültig
angewachsen und gedeihen planmäßig. Im Rahmen der Pflege werden ehrenamtlich und mit großen Engagement regelmäßige Erziehungsschnitte, Maßnahmen zur Freihaltung der Baumscheiben und zur Erhaltung der Feuchtigkeit im Boden (Mulchen) durchgeführt. Gerade jetzt in der heißen und trockenen Jahreszeit sind Gießaktionen für die jungen Obstbäume lebensnotwendig, um sie vor dem Austrocknen zu schützen, weil sich das Wurzelwerk noch nicht tief genug entwickelt hat. Alle Bäume sind mit Wühlmauskörben ausgestattet, um sie vor ungebetenen Gästen im Boden zu schützen. Es werden schon regelmäßig auf den Ansitzstangen Raubvögel, vor allem Turmfalken beobachtet, die die Streuobstwiese bereits als Futterquelle für sich entdeckt haben.

Die Streuobstwiese entstand im letzten Jahr unter Zusammenarbeit von VGILB und LPV unter Inanspruchnahme von Mitteln der Regierung von Schwaben. Die Pflege und Entwicklung zum artenreichen Grünland und einer blumenbunten Extensivwiese übernimmt der LPV, die Auswahl, Pflanzung, Pflege und Verwertung der Früchte der Obstbäume erfolgt durch den VIGLB.

Weitere Informationen über die Streuobstwiese sowie eine Anfahrtsskizze sind auf der Homepage des VGILB (www.gartenbauverein-bobingen.de) zu finden. Auch sind Interessierte herzlich willkommen sich im Rahmen der Vereinsarbeit sozial zu engagieren und einen persönlichen Beitrag für die Förderung der Artenvielfalt nachhaltig vor Ort in Bobingen zu leisten.

Der Tätigkeitsschwerpunkt des LPV liegt in der Planung und Umsetzung praktischer Naturschutzmaßnahmen und bei der Umweltbildung. Weitere Informationen zu Projekten und Veranstaltungen auf der Homepage des LPV (www.lpv-landkreis-augsburg.de).

Bayerischer Streuobstpakt:
Streuobstbestände gehören mit ca. 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Mit vielen seltenen und gefährdeten Arten sind sie Hotspots der Biodiversität. Mit dem Bayerischen Streuobstpakt leistet der Freistaat einen entscheidenden Beitrag zur Artenvielfalt und bewahrt gleichzeitig den Erhalt unserer bäuerlichen Kulturlandschaft. Die Stärkung des heimischen Streuobstanbaus sichert zudem die Eigenversorgung mit gesundem Obst und bietet durch Herstellung vielfältiger Streuobstprodukte wirtschaftliche Wertschöpfung in der Region.

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