Pressemitteilungen | Schwabmünchner Allgemeine 28.05.2018 | Von Pitt Schurian, Foto: Alois Pribil

Naturpflege mit Sargmacher und Sensenmann

Drei Kurse zeigen traditionelle Rasenpflege mit Schwung: schnitzen, sensen, dengeln

Sensen sind eine Gerätschaft, sensen ist ein Verb – bedeutet also Arbeit. Oder Leidenschaft, manchen ist es schon zum Hobby geworden. Der Fachmann mäht nämlich nicht einfach seine Wiese. Für ihn kann der Umgang mit der Sense auch Meditation sein oder eine Verbindung zu naturbelassenen Böden, die Insekten und Pflanzen dienen, bis das Gras dann doch zu hoch wird. Dann hilft die Sense. Wer mehr darüber wissen will, kann sich damit in Bobingen und anschließend in Thierhaupten ganz intensiv beschäftigen.

Es gibt Menschen, die tragen damit Wettbewerbe aus, andere können sogar Stoppelrasen mähen. Bei einem dreiteiligen Kursangebot des Landschaftspflegeverbands im Landkreis Augsburg geht es jedoch ganz bodenständig zu.

Eine traditionelle, uralte bäuerliche Kunst
Der Hintergrund: Die Ursprungsform des Mähens, das Sensen, ist eine traditionelle, uralte bäuerliche Kunst. Wo Artenreichtum zur Kulturlandschaft gehört, soll das zu einem guten Teil auf solchen alten Bewirtschaftungsformen beruhen. In Zeiten in denen es Biene, Schmetterling und Co. schwer haben, könne die Insektenwelt zudem von dieser schonenden Art der Mahd sehr profitieren, sagt der Landschaftspflegeverband. Belebend sei es auch für Körper und Geist. Manche sagen, das Sensen werde ein aufkommender Trendsport für naturbewusste Menschen. Um die Wiederbelebung dieser alten Handwerkskunst zu unterstützen, bietet der Landschaftspflegeverband im Landkreis Augsburg im Rahmen seines diesjährigen Veranstaltungsprogramms „Natur erleben an Lech und Wertach“ drei Veranstaltungen rund um die Handmahd mit der Sense an.

Schnitzen Zunächst geht es um einen maßgeschreinerte Sensenstiel – manche sagen einfach Worb oder Sensenbaum. Er dient der ermüdungsfreien Handarbeit. Aus Holz kann er selbst hergestellt werden. Das zeigt in Bobingen der Schreinermeister Fred Theiner, der zuletzt mit seinen Workshops für selbstgezimmerte Särge Schlagzeilen machte. Diesmal geht es darum, den Stiel durch richtige Anpassung an die Körpergröße ergonomisch richtig zu gestaltet, was eine gesunde und kraftsparende Haltung ermöglicht. Theiners informative Veranstaltung findet am Samstag, 23. Juni, von 9 bis 18 Uhr in Bobingen statt. Die Kursgebühr beträgt 100 Euro inklusive Werkstoff. Natürlich wird in Bobingen längst gewitzelt, der „Sargbauer“ werde zum „Sensenmann“, doch Letzterer ist ein ganz anderer Bilderbuch-Bayer.

Mähen Als der große Sensenexperte gilt der langjährige Sensenlehrer und Biobauer Georg Hahn. Er gibt Kurse auf seinem Hof in Oberbayern oder bei Kursen in ganz Bayern, gerne auch immer wieder in Thierhaupten. Seine Erfahrung bietet die seltene Möglichkeit, dieses Handwerk von Grund auf zu erlernen. Der „Schorsch“ erzählt außerdem über die Mähkultur, den Umgang mit dem Mähgut und vieles mehr.

Dengeln Ganz nach seinem Spruch „Owei a guade Schneid!“ kann man zudem erfahren wie, wann und warum man dengelt und sich selbst am Amboss sowie am Schlagdengler üben. Wer selbst Sense oder Sensenblätter daheim hat, kann diese zum Einsatz bringen, es stehen aber auch Sensen und Dengelwerkzeug zur Verfügung. Außerdem besteht die Möglichkeit, neue Sensen zu erwerben.

Hahns Veranstaltungen finden am Sonntag, 24. Juni in Thierhaupten statt. Der Sensenkurs dauert von 8 bis 12 Uhr, der Dengelkurs von 13 bis 17 Uhr. Jeder Kurs kostet jeweils 50 Euro, beide Kurse zusammen 95 Euro.

Anmeldung und Auskunft zu den Treffpunkten bis spätestens 14. Juni per Mail an lpv@lra-a.bayern.de oder unter Telefon 0821/3102-2852.

Pflanzen & Tiere unserer Heimat –

Klicken Sie auf das Bild und erfahren Sie mehr!

Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e.V.

GESCHÄFTSSTELLE
Feyerabendstr. 2 • 86830 Schwabmünchen

lpv@lra-a.bayern.de

0821/3102 – 2852

© Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e. V.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner