Wiesenbrüter & Co

Kaum eine andere Tiergruppe musste in den vergangenen Jahrzehnten so herbe Bestandsverluste hinnehmen wie die Wiesenbrüter. Landläufig versteht man darunter Watvögel wie den Großen Brachvogel, die Uferschnepfe, die Bekassine und den Rotschenkel. Ursprünglich in Bayern nicht oder nur kleinräumig vorkommend, konnten ihre Brutpopulationen deutlich zulegen, als der Mensch im 18. und 19. Jahrhundert die feucht-nassen Wiesen- und Weidelandschaften der Ebenen und Niederungen stark ausweitete. Die Grünlandnutzung war damals im Vergleich zu heute sehr extensiv und kleinparzelliert, es gab nasse Geländemulden in Hülle und Fülle und Überflutungsbereiche mit Schlammflächen. Dies kam den Ansprüchen der Vögel sehr entgegen.

Beginnend mit den großen Flussbegradigungen, Entwässerungen und Grundwasserabsenkungen des 19. Jahrhundert, vor allem aber seit der rasant einsetzenden Technisierung und Chemisierung der Landwirtschaft seit den 1970er und 1980er Jahren drehte sich das Blatt, sodass die Brutpopulationen der Vögel zunehmend einbrachen. Der Trend zum Wiesenumbruch hat sich in den vergangenen Jahren mit dem einsetzenden Biogasboom nochmals deutlich verstärkt.

Oft fasst man Braunkehlchen, Wiesenpieper und Wachtelkönig zu den Wiesenbrütern. Für sie gilt ähnliches, auch sie leiden unter dem nachhaltigen Verlust an Lebensraumquantität und Qualität. Im Zusammenhang wird gerne auch der Weißstorch genannt, der zwar nicht am Boden brütet, doch beim Nahrungserwerb auf gut strukturiertes Grünland angewiesen ist. Einige Arten wie Kiebitz, Schafstelze und Wiesenweihe nutzen inzwischen auch Äcker für ihr Brutgeschäft.

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