Turnusmahd und Beweidung

Viele unserer Magerrasen und Magerwiesen entstanden unter dem regelmäßigen Schnitt der Sense, die den gesamten Pflanzenaufwuchs einheitlich und auf einmal bis in Bodennähe zurücksetzte. Für Halbtrockenrasen war eine Sommermahd, für Streuwiesen die Herbstmahd charakteristisch und auf den ehemals landschaftsprägenden „normalen“ Futterwiesen wurde im Frühsommer das „Heu“ und im Hoch/Spätsommer das „Grummet“ gewonnen. Die Weiterführung der Mahdnutzung ist deshalb die geeignetste Methode, um die wertvollen Lebensgemeinschaften möglichst vollständig zu erhalten. Je nach Zielbestand und Artenausstattung werden die Biotope zeitlich differenziert von Sommer bis Herbst gemäht. Um eine Verdämmung der Narbe und Nährstoffrückführung zu verhindern ist es wichtig, das Mähgut abzuräumen. Die Messerbalkenmahd ist die schonendste Technik, da sie am wenigsten Tierverluste zur Folge hat.

Aus Schafbeweidung hervorgegangene Magerrasentypen nahmen früher insbesondere auf den trockenwarmen flachgründigen Kalkschotterböden des Lechfelds riesige Flächen ein. In der modernen Landschaftspflege hat sich extensive Schafbeweidung vor allem dort bewährt, wo weiträumige und gut vernetzte Hutungen vorhanden sind. Dort können die Schäfer die fachlichen Vorgaben gut umsetzen. Denn selektiver Fraß, Tritt, Unter- oder Überbeweidung, Bestoßung zur falschen Jahreszeit, Abkoten und Pferchen auf den Flächen können nachhaltige Schäden verursachen.

Optimal sind Biotopkomplexe, in denen sich Mahd und Weide ergänzen: Weidemagerrasen weisen eine größere raumstrukturelle und zoologische Vielfalt auf, in Mähmagerrasen finden sich dagegen bei vergleichbaren Standorten bis zu doppelt so viele Pflanzenarten. Turnusbrachen dienen als Entwicklungs- und Refugialhabitate sowie zur Samenreife und sollten immer bereitgestellt werden. Diese Teilbereiche werden ein-, zweimal von der Mahd ausgenommen und nicht betreten oder befahren. Sie wandern mit den Jahren über die Pflegeflächen und werden im nächsten bzw. übernächsten Jahr wieder geschnitten bzw. beweidet.

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